Diese Woche stellt sich unsere ehemalige Vorsitzende Tatev unseren Fragen über ihre Zeit in Chicago in diesem Wintersemester. Vielen Dank für deinen Beitrag!
Wie lange warst du im Auslandssemster und wo?
Ich war von Ende August bis Mitte Dezember für ein Semester an der North Park University in Chicago.
Hast du dich auf dich in irgendeiner Form vorbereitet?
Vor der Reise musste ich einiges erledigen, da Illinois als Bundesstaat und die Universität diverse Vorschriften für Austauschstudierende haben. Ich musste gegen diverse Krankheiten geimpft sein und ein Tuberkulose Screening erfüllt haben. Die Uni wollte vorher durch ein Gespräch via Zoom sowie einem kurzen Essay mein Englischniveau prüfen. Weiterhin musste ich ein Visum bei der amerikanischen Botschaft beantragen sowie mich für Kurse anmelden und eine Unterkunft am Campus anfragen.
Gab es bestimmte Kurse oder Lehrveranstaltungen, die dich besonders beeindruckt haben?
Ich hatte dort unter anderem Vergleichende Politikwissenschaften, was die HTW ebenfalls anbietet, sowie „Russische Innen- und Außenpolitik“ belegt. Bei vergleichenden PoWi hat die Professorin viele Fallbeispiele aus Westasien, Nordafrika und Südamerika integriert, was in Deutschland nicht so üblich ist. Der andere Kurs war ebenfalls unfassbar spannend und hat mich vieles über aktuelle Ereignisse auf der Welt gelernt aber auch die Chance geboten, mich mit Staaten zu befassen, die oft außen vorgelassen werden, wie die in West- und Zentralasien.
Gab es kulturelle Unterschiede, die für dich überraschend waren?
Was mich sehr überrascht hat in den USA, ist die Freundlichkeit der Menschen dort. Egal wo und wann, die Menschen sind sehr hilfsbereit und begegnen dir stets mit einem Lächeln im Gesicht. Aber ich musste auch lernen, dass Amerikaner*innen sehr viel Wert auf Small Talk legen und es lange braucht, bis sie mit dir warm werden.
Welche Aktivitäten oder Veranstaltungen kannst du empfehlen?
Ich mochte Chicago sehr und kann nur empfehlen, die Stadt zu erkunden. Wenn ihr auch im Sommersemester hingeht (was ich auch empfehle), könnt ihr euch an den 24 Sandstränden am Michigan See abkühlen. Das Chicago Art Institute ist für Studierende kostenlos und ihr könnt es so oft besuchen, wie ihr möchtet. Ich finde es sogar besser als die MET in New York. Weiterhin habe ich dort zwei Konzerte besucht und empfehle euch Deep Dish Pizza (Chicago Pizza) und Chicago Hot Dog zu probieren.
Lehrveranstaltungen gibt es ebenfalls viele, aber besucht lieber die in Politik, die sind sehr spannend. Wenn ihr könnt, macht bei AGs mit, ich war im Philosophy Club und hatte da sehr viel Spaß.
Gab es ein etwas Bestimmtes, dass dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ich vermisse Chicago sehr und hoffe, es in naher Zukunft wieder besuchen zu können. Die Stadt ist riesig, aber doch überschaubar. Die wunderschöne Skyline, die Strände, die Menschen und die kulturellen Angebote machen die Stadt in meinen Augen einzigartig. Außerdem habe ich dort zwei großartige Professor*innen kennengelernt, mit denen ich weiterhin im Kontakt bin.
Würdest du dein Erasmus Semester so nochmal machen?
Auf jeden Fall, ich empfehle sehr nach Chicago zu gehen, wenn man nicht nach Europa möchte. Ich würde beim zweiten Mal meine Zeit dort einfach mehr schätzen und alles etwas lockerer angehen.