Wir heißen euch herzlich willkommen zu unserem neuen Format NWP Abroad!

Bei NWP Abroad schauen wir auf die Erfahrungen und Erlebnisse unserer Vereinsmitglieder*innen und Kommiliton*innen, die sie in ihren Auslandssemestern gesammelt haben. Wir wollen damit denen helfen, die überlegen, selbst ein Semester im Ausland zu verbringen. Bei NWP Abroad stellen wir Fragen zum Leben und Lernen im Ausland. Den Anfang macht diese Woche Kolja, der in Schweden war.

Vielleicht erfahrt ihr Dinge, die ihr noch nicht wusstet, oder euer Interesse für ein bestimmtes Land wird hierbei geweckt. Viel Spaß!

Wie lange warst du im Erasmus und wo?

Ich war 5 Monate (Wintersemester 22/23, Ende August bis Mitte Januar) in Karlstad, Schweden.

Hast du dich auf dich in irgendeiner Form vorbereitet?

Ich habe mich um eine Auslands-Krankenversicherung gekümmert (obwohl das nicht nötig gewesen wäre), habe eine Packliste geschrieben und Bustickets gekauft. Um eine Unterkunft hat sich glücklicherweise die Uni gekümmert.

Gab es bestimmte Kurse oder Lehrveranstaltungen, die dich besonders beeindruckt haben?

Weniger haben mich einzelne Kurse beeindruckt, sondern eher das gesamte System, welches sehr anders als das deutsche Hochschulsystem war. Ich hatte immer nur einen Kurs und nach Abschluss des Kurses war der nächste an der Reihe; insgesamt hatte ich vier Kurse mit je 7,5 LP. Es gab auch nur ein Seminar pro Woche (manchmal auch keins) und den gesamten Stoff musste man sich selbst in der Bibliothek anlesen. Zwischendurch musste ich Präsentationen im Kurs halten oder Essays abgeben. Hier habe ich auf die harte Tour Disziplin lernen müssen.

Wie bist du mit der Sprachbarriere umgegangen? Hast du vorher die Sprache gelernt?

Schweden habe ich extra ausgewählt, weil ich wusste, dass die meisten Menschen Englisch sprechen können. Hat auch super funktioniert.

Gab es kulturelle Unterschiede, die für dich überraschend waren?

Die Schwed:innen bleiben gerne unter sich, was ich aber vorher wusste. Durch Zufall habe ich doch noch welche kennenlernen können, aber ich hatte insgesamt fast nur Kontakt mit anderen Student:innen aus dem Erasmus-Programm

Welche Aktivitäten oder Veranstaltungen kannst du empfehlen?

Das Erasmus-Netzwerk hat mehrere Reisen angeboten, beispielsweise war ich fünf Tage in Lappland und habe sogar Nordlichter gesehen. War recht teuer, aber auch eine tolle Erfahrung. Insgesamt empfiehlt es sich, zu möglichst vielen Veranstaltungen zu gehen, um das Maximum aus dem Auslandssemester herauszuholen. Sowohl dezidierte Erasmus-Veranstaltungen als auch lokale Veranstaltungen wie Volksfeste, Weihnachtsmärkte, Demonstrationen…

Gab es ein etwas Bestimmtes, dass dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Die Reise nach Lappland und die Nordlichter waren definitiv das Highlight. Ansonsten war toll, wieder einen richtigen Winter zu erleben, mit massig Schnee, zugefrorenen Seen, auf denen ich ohne Gefahr laufen konnte und am 13. Dezember gab es das traditionelle Lucia-Konzert, was wunderschön war. Dank all der Abende mit meinen Freund:innen in diversen Wohnheim-Küchen und Lounges habe ich die dunkle Jahreszeit sehr genießen können.

Welche Herausforderungen gab es für dich?

Die Disziplin aufzubringen, mir die Themen größtenteils selbst zu erarbeiten, war jeden Tag eine neue Herausforderung. Glücklicherweise hat die Universität Karlstad eine wunderschöne Bibliothek, was mich motiviert hat.

Würdest du dein Erasmus Semester so nochmal machen?

Definitiv! Ich kann es allen nur empfehlen und habe für mein Master-Studium schon ein weiteres Auslandssemester eingeplant.

Bonus: Gibt es sonst noch etwas Besonderes, das du sagen/zeigen willst?

An der Stelle der Hinweis: Außerhalb Europas gibt es keine Erasmus-Förderung, jedoch könnt ihr euch auf andere Stipendien bewerben, welche zumindest einen Teil eurer Kosten übernehmen. Das International Office der HTW hilft euch bestimmt weiter.

Vielen Dank Kolja für deinen Beitrag und viel Erfolg für dein weiteres Studium!